der weisse hopfengarten
» Renate von Mangoldt «
Schwarze Striche auf weißen Grund, Schatten sind nur erahnbar. Bleistiftbeschriftungen auf der Rückseite der Originalabzüge geben teilweise die notwendige Anweisung: »oben!« Obwohl die Fotografien so abstrakt erscheinen, sind es dennoch lokalisierbare Landschaftsaufnahmen. »der weisse hopfengarten« ist Renate von Mangoldts Wahlaufgabe als Gesellenprüfung an der »Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie« in München. Von 1961 bis 1963 studierte sie dort, im Winter 1961/62 entstanden die Fotografien. »Sämtliche Aufnahmen wurden mit einer Kleinbildkamera gemacht, keine ist montiert oder technisch manipuliert«, ein wichtiger Hinweis in der Mappe »der weisse hopfengarten«, die 1965 im Verlag »V. Magdalinski« erschien. Die Mappe hatte eine kleine Auflage, nur wenige Exemplare sind erhalten - der Verleger Volker Magdalinski war in der »Roten Brigade Berlin« aktiv und floh 1968 nach Frankreich. Mit ihm verschwand auch der Restbestand der Hopfengarten-Mappe.
Renate von Mangoldt war von 1964 bis 2000 die festangestellte Fotografin des Literarischen Colloquiums Berlin. Dessen Gründer, ihr Mann Walter Höllerer, verfasste drei Gedichte zu den Hopfenstangen, die 1967 im Quartheft »Außerhalb der Saison« bei Wagenbach erschienen. Ebenfalls 1967 wurde der abstrakter Experimentalfilm »Der weiße Hopfengarten« von Wolfgang Ramsbott produziert, der Gedicht und Fotografien vereint.
Ausgestellt werden 22 Offsetdrucke der Mappe »der weisse hopfengarten«, sowie ausgewählte Originalabzüge von 1963. Begleitend wird der Experimentalfilm von Wolfgang Ramsbott gezeigt.
Die Ausstellung eröffnet im Forum des Kunsthauses Göttingen am 15. Dezember 2025 zum 85. Geburtstag von Renate von Mangoldt und ist begleitend zur Ausstellung von Bryan Adams (LINK) bis zum 11. Januar 2026 zu besichtigen.
Kunsthaus Göttingen
Düstere Straße 7, 37073 Göttingen
Di.- Fr. 14 Uhr bis 18 Uhr und
Sa. + So. 11 Uhr bis 18 Uhr
Regulär 8€
Ermäßigt 5€