Ab dem 28. April erwartet Sie eine neue Ausstellung im Kunsthaus:

Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des ikonischen Schindler-Hauses in Los Angeles hat sich die deutsch-brasilianische Fotografin Mona Kuhn (*1969) mit dessen architektonischen Besonderheiten und seiner Geschichte beschäftigt.

1922 gebaut vom österreichischen Architekten Rudolph M. Schindler war das Haus sowohl ein soziales und gestalterisches Experiment als auch ein avantgardistischer Treffpunkt für Intellektuelle und Künstler in den 1920er und 30er Jahren. Kuhns Projekt beleuchtet mit historischen Dokumenten, Porträts und einer aufwändigen Fotoserie die Facetten des Hauses, das als Wiege der moderne Architektur in Kalifornien gilt. Eine begehbare Videoinstallation lässt die BesucherInnen der Ausstellung gleichsam in die Atmosphäre des Hauses eintauchen.

Streifzüge zwischen Erinnerung und Fiktion ©Mona Kuhn, 2021

Die Ausstellung im Kunsthaus Göttingen zeigt auf drei Etagen die visuelle Fiktion, die die Fotografin Mona Kuhn im Schindler-Haus – auch bekannt als Kings Road House – geschaffen hat. Für dieses Projekt arbeitete sie mit der UC Santa Barbara zusammen und erhielt Zugang zu Schindlers Privatarchiven, darunter Blaupausen, Briefe und Notizen. Inspiriert von einem Brief, den der Architekt Rudolph Schindler (1887 – 1953) an eine unbekannte Frau, vielleicht eine heimliche Geliebte, schrieb, inszeniert Kuhn eine fotografische Fabel.

Die Dokumente und Briefe verknüpft sie zum einen mit Fotografien, die die architektonischen Besonderheiten des Hauses erkunden. Zum anderen ergänzt sie diese mit einer Reihe von solarisierten Silbergelatineabzügen, einer speziellen, von den Surrealisten bevorzugten Foto-Technik, die eine fiktive, weibliche Figur abbilden. Die Solarisation erzeugt während des Entwicklungsprozesses Auslöschungs- und Kreideeffekte – die Fotos machen so die weibliche Präsenz körperlich, und scheinen sich zugleich zu entmaterialisieren. Kuhn erzählt mit den Bildern eine Geschichte, die die erahnbare Liebesbeziehung, die Architektur des Hauses und die mit ihm verbundenen Erinnerungen verwebt – eine Erkundung von Zeit und Raum.


MONA KUHN: KINGS ROAD.

Fotografie / Installation / Dokumente

28. April – 4. Juni 2023


Foto (links): Schilder’s chair ©Mona Kuhn, 2021

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