Im Herbst erwartet wir Sie im Kunsthaus mit einer großen Doppelausstellung:
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14. Oktober 2022 – 8. Januar 2023
»THE WALLS«
Anna–Maria Bogner
Daniela Friebel
Frank Neubauer
Installation / Zeichnung / Fotografie
Ausstellungen in Innenräumen sind immer eine Auseinandersetzung mit deren Wänden und ihrem Bezug zum Raum. Die Kunstwerke bestimmen die Wahrnehmung der Wände, plaziert von Kuratoren/innen oder von den Künstlern selbst. Sie setzten Abstände und Proportionen – inszenieren Verbindungen der Exponate zueinander, bestimmen die Betrachtung. Aber es gibt auch Werke, die nicht gehängt werden wollen, die nicht gerahmt sind, sich aber dezidiert auf die Räume beziehen, als Zeichnung, Installation oder Fotografien.
In »THE WALLS« geht es um den direkten Bezug – um die Wände als Entwurfs-und Arbeitsgerüst. Die Vorgehensweisen der drei Künstler:innen unterscheiden sich in Konzepten, den verwendeten Materialien und Ausführungen.
Anna–Maria Bogner (1984 in Tirol geboren) arbeitet mit minimalen Mitteln, vornehmlich schwarzen Gummibändern, mit denen sie Raumsituationen inszeniert, die den Charakter des Ortes markieren und gleichzeitig die Orientierung darin irritieren. Der Ausstellungsraum wird in ein schwarz-weißes Labyrinth verwandelt. Die Erkundung der vorgefundenen Architektur wird schwierig, das räumliche Sehen wird auf die Probe gestellt. Bei Bogner sind die Wände das Gerüst zur Konstituierung eines dynamischen Raumerlebnisses.
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Daniela Friebel (1975 in Berlin geboren) arbeitet mit fotografischen Trompe l’oeils, mit optischen Täuschungen. Sie erstellt Fotografien oder generiert aus gefundenen Archivfotos neue Bilder. Den Raum definiert Friebel als Bild, das sich im Perspektivwechsel unserer beweglichen Betrachtung verschiebt. Die Fotografien, die Friebel als Tapete direkt auf die Wand bringt, suggerieren im Zusammenspiel mit der musealen Raumkonstellation eine reale Existenz. Das Tapeten-Trompe l’oeil als Teil der Wand verändert den Raum und verunsichert die Wahrnehmung – wo endet das Bild, wo beginnt der Raum?
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Frank Neubauer (1952 in Rhynem/Westfalen geboren) widmet sich in seiner Kunst vornehmlich der Zeichnung. Zu dieser Ausstellung hat er für zwei Wände großflächige Graphit-Zeichnungen erstellt. Das unmittelbare Zeichnen auf die Wand erfordert interaktives Eingehen auf die bereits sichtbaren Zustände des Bildes. Im Gegensatz zur Malerei, wo die hellsten Bereiche ganz zum Schluss gemalt werden, wird die Zeichnung stets vom Hellen zum Dunklen entwickelt. Dabei wird das Bild von vornherein über sein gesamtes Format hin angelegt um dann, nach und nach im Sinne des Vorhabens näherungsweise verdichtet zu werden. Nach der Ausstellung wird jede Zeichnung vernichtet, das Original verschwindet für immer.
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14. Oktober 2022 – 8. Januar 2023
Timm Rautert:
»Otl Aicher / Die Rotis Schrift«
Fotografie
Otl Aicher, geboren 1922 in Ulm, war einer der bedeutendsten Gestalter des 20. Jahrhunderts und eine einflussreiche Persönlichkeit der grafischen Gestaltung in der Bundesrepublik in den 1960er bis 1980er Jahren. 2022 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal.
Diese Ausstellung widmet sich seinem internationalen, typografischen Erfolg: der neuen Schrift ROTIS, deren Schriftenfamilie und den insgesamt siebzehn Schriftschnitten. Sie ist benannt nach Aichers Wohn- und Arbeitsort – einem Ort aus einer anderen ökonomischen und politischen Zeit: abgelegen und doch privilegiert, im tiefsten Westdeutschland. Alle Bilder stammen aus dem Archiv des Fotografen Timm Rautert, der Aicher über gemeinsame Projekte verbunden war und Rotis zwischen 1972 und Aichers Unfalltod 1991 immer wieder besuchte.
Kuratiert von Ute Eskildsen
Weitere Informationen werden hier demnächst angekündigt.
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Foto links: ©Daniela Friebel
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