Das Kunsthaus Göttingen zeigt vom 7. Oktober bis 10. Dezember 2023 die erste umfassende, institutionelle Einzelausstellung von Victoria Lomasko (*1978, UDSSR) in Deutschland.

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Die Künstlerin ist bekannt für ihre grafischen Reportagen, mit denen sie seit fast 15 Jahren das gesellschaftliche und soziale Leben in Russland erforscht und dokumentiert. Lomaskos künstlerische Praxis changiert dabei zwischen bildender Kunst, Journalismus und Aktivismus. Sie ist Chronistin bürgerrechtlicher Bewegungen, die gegen das Putin-Regime protestieren und hat unzählige Demonstrationen und Gerichtsverhandlungen begleitet. Für ihre Arbeiten spricht sie mit Menschen, die in der Öffentlichkeit und in den Medien kaum vertreten sind, um ihnen Sichtbarkeit und eine Stimme zu verleihen. Für ihre Spurensuche hat die Künstlerin zahlreiche Reisen durch Russland und die ehemalige Sowjetunion unternommen. Mit ihren Reportagen zeichnet Victoria Lomasko ein eindringliches, facettenreiches Porträt der russischen Gesellschaft und erzählt von den tiefgreifenden Transformationsprozessen der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart.

»We’re fucking sick of them«, aus dem Buch »Other Russians« ©Victoria Lomasko. Courtesy Edel Assanti, London

Das Kunsthaus präsentiert eine Auswahl von Originalzeichnungen, die zwischen 2009 und 2022 entstanden und die in Deutschland und vielen anderen Ländern zunächst in Buchform erschienen sind. Es werden Ausschnitte aus »Verbotene Kunst« (2013), »Die Unsichtbaren und die Zornigen« (2018) und dem erst in diesem Jahr erschienenen Buch »Die letzte sowjetische Künstlerin« gezeigt. Außerdem sind im Kunsthaus die noch nie ausgestellten Zeichnungen aus dem noch unveröffentlichten Buch »documenta fifteen: Inside and Around« (erscheint 2024) zu sehen. Das Buch wird parallel zur Ausstellung vom Steidl Verlag in Kooperation mit der documenta produziert. In ihren neuesten Zeichnungen dokumentiert Lomasko das Geschehen auf der documenta fifteen, zu der sie im Sommer 2022 als sogenannte „harvester“ zusammen mit anderen internationalen Künstler*innen eingeladen war. Exklusiv für das Kunsthaus fertigt die Künstlerin zudem eine ortsspezifische, raumgreifende Wandzeichnung an. Die Ausstellung »Impossible Return. A Chronicle of Fifteen Years« gibt dem Publikum einen umfangreichen Einblick in das Werk einer Künstlerin, die in den vergangenen Jahren nicht nur ein herausragendes zeichnerisches Oeuvre geschaffen hat, sondern sich seit vielen Jahren für Menschen engagiert, die „unsichtbar“ sind oder sich oppositionellen Bewegungen angeschlossen haben. Victoria Lomasko ist derzeit Stipendiatin der Martin Roth Initiative und lebt im Exil in Berlin und Leipzig.

Zeichnung aus dem Buch »Verbotene Kunst« ©Victoria Lomasko. Courtesy Edel Assanti, London

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Victoria Lomasko. Impossible Return
A Chronicle of Thirteen Years
7. Oktober – 10. Dezember 2023

Kuratiert von Lotte Dinse

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Foto: Butterflies Aflutter ©Victoria Lomasko, 2021

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